Nun bin ich schon über einen Monat hier und die Zeit ist bis jetzt wie im Flug vergangen. Hatte ich mich eigentlich das letzte Mal beschwert, dass die Sonne scheint und es zu warm ist??? Das hätte ich mal lieber nicht machen sollen – jetzt ist es saukalt (so 5 °C mit kaltem Wind) und es regnet ab und zu. Ich habe aber gehört, dass es wohl kälter nicht mehr wird und es nur wieder besser werden kann.
Letztens war ich zum Schlussverkauf in Shibuya (jetzt kommt was für die Mädels). Das war der Hammer! Zum Glück hatte ich gute Laune und war völlig entspannt. In jeder anderen Gefühlslage wäre das nicht auszuhalten gewesen. Ich war in meinem Lieblingsladen (Kaufhaus 109, wie ein Turm gebaut, und 7 Etagen nur absolut geniale, trendige Klamotten in ganz vielen kleinen Shops) und habe mich ins Getümmel gestürzt bzw. musste mich eher mit dem Strom treiben lassen. Schon am Kaufhauseingang standen mindestens 6 Sicherheitsleute und dann an den Rolltreppen in jeder Etage jeweils oben und unten 4 Mann, um den Massen zu erklären, dass man heute auch nebeneinander auf der Rolltreppe stehen darf - sonst stellen sich die Japaner ja immer diszipliniert auf die linke Seite, um die, die es eilig bzw. noch eiliger haben, vorbeilassen zu können. Dann ging es teilweise auf one way Strecken in den jeweiligen Laden, an den Klamotten vorbei und auf der anderen Seite wieder heraus. Man konnte sich eigentlich nur im Vorbeigehen was anschauen und in Bruchteilen von Sekunden für gut oder nicht gut befinden und dann schnell wieder zurück hängen, damit man nicht im Weg steht. Anprobieren war gleich mal gar nicht möglich bzw. offensichtlich auch nicht üblich, da es niemand getan hat. Ich habe mich dann hinreißen lassen, es wie alle Anderen zu tun und mehr oder weniger im Vorbeigehen bzw. durch kurzes Anhalten vor dem Spiegel – passt – ein paar Sachen zu kaufen (meine Freundin Marika macht das meistens so). Hey, und Glück gehabt, es hat alles gepasst. Das ganze Einkaufen wurde von permanentem Geschrei (ja Geschrei!) der Verkäuferinnen begleitet. Die standen mindestens zu zweit vor ihren Läden mit Megaphonen bewaffnet und versuchten die Leute in ihren Laden zu locken – was völlig überflüssig war, da eh alles propevoll war. Zum Glück bin ich nicht taub geworden bei der Lautstärke. Es war auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert und fast schon grotesk aber Spaß hat es trotzdem gemacht! ;-)
Ach ja, vom Disneyland muss ich euch noch „kurz“ erzählen - nie wieder Disneyland Tokyo!! Ich habe noch nie so viele Menschen in einem Vergnügungspark gesehen. Ich weiß nicht, wie man sich da amüsieren kann aber offensichtlich können das Japaner. Wir haben uns schon gewundert, warum alle Decken, Taschen mit Essen und Trinken und was weiß ich alles dabei haben aber nach 1 ½ Stunden anstehen, war es mir klar. Und das war nicht die längste Anstehzeit. Normal waren so 160 Minuten der Schnitt, 2 ½ Stunden!!! (als Beweis schicke ich ein Foto mit), um für 2 bis 3 Minuten irgendeinen Sch.. zu fahren, das ist mir echt zu hoch. Nur Alex und Lucy zuliebe, die ja immer die Ruhe und Geduld in Person sind, selbst Lucy hat das Anstehen nicht weiter gestört, habe ich es ertragen mich fünf Mal! anzustellen. Popcorn, Toilette, Essen noch ausgenommen! Um diese kleinen Popcornwagen standen sie schneckenförmig in der Schlange, also mehrfach ringsherum um Platz zu sparen (das können sie ja). Nach neun Stunden Disneyland habe ich mich dann sogar freiwillig an die Popcornschlange angestellt, weil ich unbedingt noch Karamelpopcorn haben wollte, waren ja nur 20 Minuten – man gewöhnt sich an alles.;-)
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