Dienstag, 26. Mai 2009

Februar 2008

Aufgrund dessen, das mir hier mein geliebtes Spinning sehr fehlt und ich keine Lust habe 3 Jahre lang einsam im Park meine Joggingrunden zu drehen, haben wir uns ein paar Fitnessstudios angeschaut, von denen mir auch eins ganz in unserer Nähe sehr gut gefallen hat. Beim Durchlesen des Aufnahmeformulars habe ich mit Schrecken diesen Satz entdeckt: „Tätowierten Personen ist es nicht erlaubt Mitglied zu werden.“. Nach Nachfrage bei japanischen Bekannten, ist es allen Ernstes so, das Tätowierungen im Sportstudio in ganz Japan verboten! sind! Und wenn es bei den Japanern eine Regel gibt, wird sich auch daran gehalten, ohne Ausnahme! Ein Kollege von Alex hat uns dann auch einen Artikel geschickt, in dem ein Ausländer berichtet, dass er bereits in einem Sportstudio Mitglied war, in dem aber auf einmal die Regel galt, nicht tätowiert sein zu dürfen und er musste daraufhin das Studio innerhalb von 10 Minuten verlassen, sonst hätten sie die Polizei geholt. In Japan werden Tätowierungen immer noch mit der Yakuzza verbunden und somit ist Jeder der eine hat automatisch kriminell, egal ob Gaijn (Ausländer) oder nicht. Das Lustige daran ist, dass sich neue Yakuzza Mitglieder gar nicht mehr als Erkennungsmerkmal tätowieren lassen, um nicht mehr so einfach erkannt werden zu können. Tja, die Japaner halt, was soll man da machen… Es soll aber irgendwo eins/zwei Studios geben, die Tatoos tolerieren (wahrscheinlich fest in Yakuzza-Hand ;-). Na mal sehen, ob die mich mitmachen lassen…
Ach ja, das war ja noch nicht alles… man darf übrigens auch nicht in öffentliche Schwimmbäder und Onsen (öffentliches Bad, mit einer natürlichen heißen Quelle). Na, da werd ich wohl im Sommer viele freie Wochenenden haben, wenn Alex dann mit Lucy Baden geht… ;-). Badeanzüge mit Rollkragen und langen Ärmeln hab ich leider noch nicht gesehen aber vielleicht tut es ja ein Surfanzug – bei über 40°C bestimmt sehr angenehm…;-)


Wenigstens unsere Möbel sind endlich angekommen. Letzte Woche Mittwoch, pünktlich 9.00 Uhr, wie angekündigt, standen sie samt 6 kleinen Japanern vor der Tür. Die haben sich dann auch mächtig ins Zeug gelegt und nur ihre wohl vorgeschriebene Pause von vormittags 10 Minuten, mittags 1 Stunde und nachmittags 10 Minuten auf die Minute genau eingehalten. Glücklicherweise habe ich auch was zu tun bekommen. Ich musste auf einer Liste mit 241 durchnummerierten Feldern, die jeweils 1 Kiste darstellten, abhaken, welche rein getragen wurde. Sie haben mir dann beim Reinlaufen immer brav ihre Kartonnummer genannt und ich hab mein Häkchen gemacht, mir dabei schön den Hintern abgefroren, da den ganzen Tag die Haustür offen war und es draußen geschneit hat – wahrscheinlich der einzige Schnee im ganzen Winter – aber ausgerechnet heute! Aber dafür hatte ich das Vergnügen zuzusehen - was mich die ersten Minuten echt fasziniert hat - wie die Männer wirklich bei jedem Mal Reinlaufen ihre Schuhe ausgezogen haben und beim Rausgehen natürlich wieder an. Es ist ja fast eine Todsünde in Japan ein Haus mit Straßenschuhen zu betreten. Also ging das den ganzen Tag: Schuhe aus, Schuhe an, Schuhe aus, Schuhe an… Aber auch das kommt einem nach ein paar Stunden völlig normal vor…

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