Samstag, 9. Juli 2011

Neuer Seoul blog


Nun ist es also soweit, wir sind umgezogen und ich habe es endlich geschafft, einen neuen, hoffentllich wieder interessanten blog über Seoul, unserer neuen Wahlheimat, zu beginnen.


Ich wünsche allen, die mich weiterhin begleiten wollen, viel Spass beim Lesen und Bilder anschauen.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Sayonara

Liebe Freunde, liebe Leser meines Blogs,

leider enden hier meine Berichte aus Tokyo.

Aufgrund der noch immer nicht entspannten Lage in Fukushima, musste meine Familie aus Tokyo ausreisen und wir werden leider auch nicht wieder zurück kehren. Ich bin sehr traurig darüber, da es ja, wie ihr auch lesen konntet, für mich immer sehr spannend und schön war und ich sehr dankbar bin, hier gelebt haben zu dürfen. Vor allem hoffe ich für alle Menschen in Tokyo und in Japan, dass die Gefahr wirklich vorbei ist und wieder Ruhe einkehrt.

Aber!

Für uns geht es trotz allem weiter!! Ab Juli ziehen wir um nach Südkorea. Es werden also hoffentlich interessante Geschichten aus Seoul auf einem anderen Blog folgen. Ich werde natürlich den link dazu hier hinterlegen, sobald es losgeht.

Euch allen alles Gute und vielen Dank, dass ihr meinen Blog gelesen habt.


Mittwoch, 6. April 2011

11. März 2011

11. März 2011, 15:45 Uhr

Dieses Datum wird mir wohl für immer im Gedächtnis bleiben! Der Tag des stärksten Erdbebens, das mit einer Stärke von 8,9, je in Japan gemessen wurde. Gegen 15:45 Uhr, ich war gerade dabei das Baby zu wickeln, fing es ganz langsam an zu wackeln. Normalerweise hätte mich das nicht in Alarmbereitschaft versetzt, da immer mal kleinere Beben vorkommen aber diesmal fühlte es sich schon zu Beginn anders an. Das langsame Rütteln hörte nicht wieder auf, sondern es folgten mehrere kleine Schläge (mein Mann hat das mal ganz gut beschrieben, es fühlt sich an, als wenn man in einem Käfig ist und jemand rüttelt daran). Mein Herz machte einen kleinen Sprung und ich fühlte, dass irgendetwas nicht stimmt. So habe ich mir sofort mein Baby geschnappt und bin raus aus dem Haus. Das war auch gut so, denn es hörte einfach nicht auf zu rütteln. Es folgten viele stärkere Erdbewegungen und alle Häuser, die Bäume, die Oberleitungen, die Erde einschließlich wir, die darauf standen, wackelten und schwankten hin und her. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich glaube, es waren aber nur 1, 5 Minuten. Zum Glück standen auch ein paar Nachbarn vor ihren Häusern und so konnten wir uns gegenseitig Mut machen und abwarten. Nachdem es vorbei war, standen alle noch eine ganze Weile draußen und trauten sich nicht ins Haus zurück. Da es für mich gerade Zeit war meine Tochter vom Schulbus abzuholen, musste ich doch kurz rein. Bis auf zwei CD-Regale, die umgefallen und ein paar lose Dinge, die von den Schränken gehüpft waren, hatten sich nur alle Schubladen aufgerüttelt, ansonsten war alles ok. So hab ich nur schnell die Jacken geholt und bin wieder raus. Die nächsten 3 Stunden sollte ich wartend an der Bushaltestelle verbringen. Die Telefone funktionierten nicht. Ich konnte weder meinen Mann, noch die Schule oder irgendwelche Freunde und Bekannten erreichen, um zu erfahren, wie es alle überstanden haben. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch nicht, ob meine Tochter nun unterwegs war oder nicht. Der Schulbus fährt normalerweise ca. 40 Minuten von Yokohama bis zu uns nach Tokyo. Also lief ich die Straße auf und ab und wurde langsam ein bisschen nervös. Zwischenzeitlich gab es dann auch noch ein starkes Nachbeben und alles fing wieder an zu wackeln. Die Japaner um mich herum waren aber alle sehr ruhig und es gab keinerlei Anzeichen von Panik, alle versuchten genauso weiter zu machen, wie vorher. Nach drei Stunden stand plötzlich mein Mann an der Haltestelle, mein Gott, war ich froh. Er ist gleich nach dem zweiten Beben losgefahren, da auch er uns nicht erreichen konnte. So konnte ich endlich Heim gehen und von da versuchen, jemanden zu erreichen. Dank skype und facebook habe ich dann erfahren, dass es den Kindern gut geht, alle das Beben gut überstanden haben aber der Schulbus leider nicht fahren kann, da die Autobahn aufgrund von Stromausfällen gesperrt ist. Da ist mir erst mal ein riesen Stein vom Herzen gefallen. Da die Warterei trotzdem nicht auszuhalten war, ist mein Mann dann mit seinem Auto losgefahren, um unsere Tochter abzuholen. Nach drei Stunden durch kleine Straßen, Dunkelheit und ohne Ampelanlagen, es war ja teilweise kein Strom mehr da, hatte er endlich die Schule erreicht und konnte Lucy mitnehmen. Gegen 22:00 Uhr waren dann alle endlich wieder zu Hause! Was für einTag! Da wir an diesem Abend noch nicht groß Nachrichten geschaut haben und von den verheerenden Folgen des Tsunamis nichts ahnten, war für uns in diesem Moment eigentlich alles überstanden – dachten wir…. Wir waren wieder glücklich und gesund vereint und Japan hatte sich um 2,4 m verschoben.

Freitag, 25. Februar 2011

Frühlingsbeginn?


Heute waren unglaubliche 21°C und das bei strahlend blauem Himmel. Es hat sich angefühlt wie Sommer. Herrlich!


Hier mal ein paar Fotos von der schon beginnenden Kirschblüte. In unserem nahegelegen Park lag auch schon einen Hauch von Hanami-Feeling in der Luft.



Leider sollen die Temperatur in den nächsten Tagen wieder etwas zurück gehen. Schade.


Montag, 14. Februar 2011

Laktoseintoleranz

Da fast 100 Prozent der Japaner unter Laktoseintoleranz leiden, finde ich das Video ganz passend - ja ich weiß, ist nicht witzig aber ebend passend... (in Deutschland sind es wohl so um die 15 Prozent der Bevölkerung).

 

(na ok, ein bisschen witzig ist es schon - das Video...)

Hier aber doch noch eine kleine Erklärung zur Laktoseintoleranz, damit ihr auch was dabei lernt:
Andere Völker, vor allem in Asien, entwickelten nicht die Fähigkeit, Laktose auch im Erwachsenenalter zu spalten und zu verdauen. Fehlt das Enzym ganz oder kann der Dünndarm nicht genug produzieren, um den aufgenommenen Milchzucker zu spalten, so gelangt dieser unverdaut zum Dickdarm, wo er dann bakteriell abgebaut wird. Dabei entstehen Milchsäure, Essigsäure, Kohlendioxid und Wasserstoff. Die hierbei entstehenden Gase führen bei leichtem Laktasemangel zu Blähungen, bei starker Laktose-Intoleranz zu Durchfall (durch die Drucksteigerung strömt Wasser in den Darm). Je nach Ausprägung des Laktasemangels sorgt bereits ein halbes Glas Milch für Darmgrummeln und ein volles Glas für ausgeprägte Diarrhö. Fehlt Laktase völlig, verursachen schon geringe Mengen Milchzucker akute Beschwerden.

Samstag, 29. Januar 2011

Tokyo baby cafe


Auch oder gerade mit Baby gibt es in Tokyo wieder viele neue Dinge zu entdecken, die sonst im Verborgenen geblieben wären. Vor ein paar Tagen war ich in einem Babycafe, ja genau, „Babycafe“ das ist ein Cafe nur für Baby´s und ihre Mütter natürlich.


Genau auf diese Zielgruppe zugeschnitten z.B. mit einer Menükarte, auf der auch Speisen und Getränke für Baby´s und Kleinkinder zu finden sind. Wir haben dort den ersten Babybrei a la carte unseres Lebens bestellen können.

mein Essen

Außerdem gab es eine ziemlich große, extra weiche, ausbruchssichere Spielecke in Form eines riesen Sofas für die Minis, die man sogar über Monitor von seinem Sitzplatz aus einsehen konnte. Man kann also quatschend und essend am Tisch sitzen und dabei seinem Sproß auf die Finger gucken. Wenn das mal nicht durchdacht ist.


Natürlich gab es auch ausreichend Kindersitze und Lätzchen inklusive und Wickeltische und Stilräume direkt im Cafe. Frau muss also nicht hektisch das Lokal verlassen, wenn die lieben Kleinen mal wieder ihre Grundbedürfnisse nach einer sauberen Windel und Trinken anmelden.


Eine Mitgliedskarte habe ich jetzt auch, da gehen wir sicher gern nochmal hin…


Sonntag, 2. Januar 2011

Silvester und Neujahr in Tokyo


Wieder ein Silvester ohne Feuerwerk, Böller und Silvesterparty. Hier in Japan geht es wesentlich ruhiger zu. Traditionell wird der Jahreswechsel zu Hause mit der ganzen Familie gefeiert. Das Einzige was man hören kann, aber auch nur, wenn man in der Nähe von einem Tempel wohnt, ist das Klingen der geschlagenen Glocken gegen Mitternacht - sehr beschaulich.



In den buddhistischen Tempel werden in der Silvesternacht die Glocken 108 Mal geschlagen. 8 Mal im alten und 100 Mal im neuen Jahr. Damit sollen die 108 irdischen Begierden vertrieben werden. Ich wusste gar nicht, dass es soviele gibt.


Im deutschen Fernsehen beim ZDF Heute Journal wurde sogar kurz über die diesjährige Silvesternacht in Tokyo berichtet (wir sind ja 8 Stunden früher dran) und dabei wurden Bilder von verschneiten Tempeln in der Neujahrsnacht gezeigt – bei uns liegt kein Krümmelchen Schnee!! Die Temperaturen liegen auch noch weit über 0°C! Sah wohl einfach schöner aus – soweit zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung…


Ja, und am Neujahrstag gehen dann die meisten Japaner zusammen mit ihren Familien zu den zahlreichen Schreinen und Tempeln. Dort beten sie um Glück und Gesundheit für das kommende Jahr.
 

Auch unser Neujahrsspaziergang führte uns natürlich zu einem bei uns in der Nähe gelegenen Tempel. Dort herrscht immer großer Andrang, klar, jeder will ja für Glück, Gesundheit und Wohlergehen bitten, aber es gibt auch viele Stände mit Essen, Trinken und Spielen und alles ist eher wie bei einem kleinen Volksfest – aber auch da geht es eher ruhig zu.


Ich bin ja gespannt, ob wir nächstes Jahr mal wieder eine richtige Silvesterparty mit Feuerwerk erleben dürfen, wer weiß...